╱ ARTHROSE
Die Arthose-Erkrankung zählt in Deutschland zu den häufigsten Krankheitsbildern, die ein Physiotherapeut in seinem Alltag behandelt. Daher bekommt diese Krankheit auch häufig einen Schwerpunkt bei der Ausbildung zum Physiotherapeuten.
Der Ablauf der Arthrose Erkrankungen setzen sich aus drei Stadien zusammen:
Zu Beging tritt häufig ein so genannten Anlaufschmerz auf. Dieser entsteht, wenn der Patient aus der Ruhe in die Bewegung kommt, das heißt zum Beispiel von einem Stuhl aufsteht und losgeht. Er wird charakteristisch mit einem Spannungsgefühl und Steifigkeit in den betroffenen Gelenken beschrieben. Durch vermehrtes Bewegen können in diesem Stadium die auftretenden Schmerzen weitgehend gelindert werden. Außerdem klagen die Patienten häufig über einen Schmerz, der nicht lokalisiert werden kann, sondern eher als fließend, ziehend und ausstrahlend beschrieben wird. Die Folge ist, dass im Anfangsstadium eine degenerative Erkrankung des Gelenkes nicht gleich erkannt wird und eher auf ein rheumatisches Beschwerdebild schließen lässt.
Durch Muskelverspannungen und Muskelverhärtungen beginnt im zweiten Stadium der Schmerz an den Weichteilstrukturen. Beim Beispiel des Kniegelenkes klagen Patienten über Belastungsschmerzen an den Knien, die innerhalb des Tages schmerzhafter werden. Auch „das Treppensteigen“ sowie „das Bergab laufen“ wird beschwerlicher. Es besteht die Gefahr, dass sich eine Instabilität im Gelenk entwickelt, da der Patient durch die Schmerzen und Beweglichkeitseinschränkungen das betroffene Gelenk vernachlässigt und dadurch ein Muskelabbau stattfindet.
Im dritten Stadium klagt der Patient dauerhaft über Schmerzen im Gelenk, der so genannte Ruheschmerz. Durch Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk können Umfangsvergrößerungen, Gelenkkapselverdickungen, Überwärmung und Druckschmerzen auftreten, hier spricht man von einer aktivierten Arthrose. In diesem Stadium fällt es den Patient schwer das Gelenk maximal zu bewegen, das heißt eine maximale Beweglichkeit ist nicht mehr möglich. Zusätzlich zum Ruheschmerz ist im dritten Stadium der Gelenkspalt nahezu aufgelöst dieses führt zu einer zunehmende Versteifung des Gelenkes und ist mit hörbaren Knirschen und Reiben bei Bewegung charakterisiert.
Bei einer physiotherapeutische Behandlung wird zwischen einer kurz-, mittel- und langfristigen Therapie zur Verbesserung der Beweglichkeit sowie Kräftigung der umliegenden Muskulatur des betroffenen Gelenks unterschieden.
Am Anfang der Behandlung stehen die Gelenkentlastung und die Schmerzlinderung der umliegenden Muskulatur im Vordergrund. Mit Hilfe von Weichteiltechniken wie Querfriktionen, Schüttelungen, Streichungen sowie Dehnungen können vom Therapeuten schmerzhafte kontraktierte Muskeln behandelt werden. Patienten werden bei dieser Therapieeinheit dazu aufgefordert, Übungen durchzuführen, welche das Gelenk entlasten, z.B. das Pendeln mit Gewichten.
Im mittelfristigen Behandlungsplan stehen zum einen Maßnahmen zur Bewegungserweiterung bzw. der Erhalt der Beweglichkeit durch aktives und passives Bewegen der betroffenen Gelenke im Vordergrund. Alltägliche Bewegungen wie Radfahren und Schwimmen können dazu benutzt werden die Beweglichkeit der arthritischen Gelenke zu verbessern. Um eine Bewegungserweiterung zu erzielen, sind physiotherapeutische Techniken, wie zum Beispiel Dehnung der umliegenden Kniemuskulatur sinnvoll. Zusätzlich wird in der mittelfristigen Behandlungszeit auf Kräftigungsübungen gesetzt.
Insbesondere bei langfristigen Behandlungsplänen ist es wichtig, dass der Patient nicht nur im Rahmen seiner Therapiebesuche beim Therapeuten aktiv an der Genesung teilnimmt, sondern auch zu Hause selbst aktiv wird.
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